Der Januar ist noch nicht vorbei, es ist also noch Zeit, einen guten Vorsatz zu fassen! Dieses Jahr ist es also beschlossene Sache: du möchtest (wieder) Französisch lernen! Egal, ob deine Kenntnisse aus den 1990er Jahren oder vom letzten Jahr kommen, ob du gerade erst anfängst oder schon ein geübter Sprecher bist, ich gebe dir 10 Tipps, wie du einen guten Start hinlegst und dich nicht (mehr?) über die französische Sprache ärgerst!
Tipp 1: Beantworte die Frage „Warum willst du Französisch lernen?“ ehrlich
Wenn du Französisch lernen willst, solltest du dich zuerst fragen, warum. Was ist bzw. sind die Gründe, die dich motivieren? Wenn dein Ziel ist, deinem Chef eins auszuwischen, wird das nicht ausreichen, um deine Motivation langfristig aufrechtzuerhalten. Wenn es nur ist, weil du die Sprache schön findest, reicht das leider auch nicht aus: Du brauchst ein konkretes Ziel, du musst wissen, wo und wann du Französisch benutzen wirst. Du musst nämlich ein Bedürfnis erkennen können, um einen Wunsch zu wecken und dich daran zu halten.
Tipp 2: Stelle deine Lernstrategie auf
Wenn du mit Französisch anfängst und dein Ziel darin besteht, am Ende des Jahres einen Film in OV anschauen zu können und dabei 100% der Dialoge zu verstehen, dann will ich dir nicht verbergen, dass das schwierig wird. Wenn du einfach nur in den nächsten Ferien dein Baguette in korrektem Französisch bestellen willst, ist das schon viel realistischer! Wie viel Zeit gibst du dir, um was zu erreichen? Ist das realistisch? Wie viel Zeit kannst du pro Woche für Französisch aufwenden? Welche Fähigkeiten möchtest du erwerben? Musst du eine Prüfung ablegen, um ein Diplom zu bekommen? Deine Antworten werden dir helfen, einen soliden Lernprozess in Gang zu setzen. Wenn du weißt, wohin du gehst, wie schnell du lernen willst und wann du dein Ziel erreichen möchtest, dann gibst du dir die besten Chancen, motiviert zu bleiben!
Tipp 3: Wähle eine Methode, die zu dir passt
Erinnere dich an deine Zeit in der Schule, an das Lernen für Prüfungen. Wie hast du gelernt? Durch das Anfertigen von Karteikarten, durch das Lernen in Büchern, in Gruppen? Was hat für dich gut funktioniert? Ein „visueller“ Mensch lernt anders als ein „auditiver“ Mensch. Wenn du weißt, wie die Informationen in deinem Gehirn am besten kodiert werden, kannst du am effektivsten lernen. Du wirst auch leichter wissen, welche Lernmethode du wählen solltest: App, Gruppenunterricht, Buch, usw. Allerdings gilt auch: Je mehr Lernkanäle man nutzt und je mehr Sinne man anspricht, desto stärker ist der Gedächtnisprozess. Finde die Methode, die am besten zu dir passt, aber schau auch gerne nach rechts und links.
Tipp 4: Schaff dir einen klaren Überblick über deine Französischkenntnisse
Wenn du das Französisch, das du liest, gut verstehst, aber nichts, wenn es mit dir gesprochen wird, teilst du das Los vieler Menschen. Wenn du diese Sprache in der Schule gelernt hast, ist es in der Tat (und leider) normal, dass du dich mit der geschriebenen Sprache viel wohler fühlst als mit der gesprochenen. Dann brauchst du einen Konversationskurs, um dich in dieser Hinsicht zu verbessern. Wenn du hingegen fließend sprechen kannst, weil du Au-pair in Frankreich warst, kann es sein, dass du Schwierigkeiten hast, fehlerfrei zu schreiben. Sei dir über deine Defizite im Klaren, aber auch über deine Stärken.
Tipp 5: Finde Verbündete
Apps, Serien und Bücher sind gut, aber nicht allein verwendet. Als Ergänzung zu einem Kurs oder einem Stammtisch, okay. Denn allein vor deinem Smartphone oder an deinem Schreibtisch wirst du bestimmt schnell die Motivation verlieren. Wenn niemand etwas von dir erwartet und du bei deinen Französischterminen ganz allein bist, wird es schwer sein, motiviert zu bleiben. Eine Sprache ist in erster Linie ein Werkzeug, das zur Kommunikation gemacht ist, und zwar von der ersten Unterrichtsstunde an! Außerdem ist es gut, Verbündete zu haben, die sich genauso abmühen wie du… und vielleicht neue Freunde werden können!
Eine Sprache ist in erster Linie ein Werkzeug, das zur Kommunikation gemacht ist… von der ersten Unterrichtsstunde an!
Tipp 6: Tauche ein in die französische Welt
Eine Sprache nützt nicht viel, wenn sie nicht in der Realität verankert ist. Achte darauf, dass du die Kultur und den Alltag der Franzosen kennen lernst und nicht nur die Sprache. Lies Nachrichten, schau dir einen Film in OV an, besuche eine Konferenz oder eine Ausstellung. In Mainz mangelt es nicht an Angeboten! Mach dein Französischlernen zu etwas Lebendigem, Angenehmem und verbinde es mit deinem Alltag (ich meine damit etwas anderes als die 10 Minuten Leiden, die du an deinem Schreibtisch verbringst, um zu versuchen, den Konjunktiv zu verstehen!)
Tipp 7: Date regelmäßig mit Französisch
Französisch ist wie Sport: Es tut weniger weh, wenn man es oft übt! 10 Minuten pro Tag sind besser als 2 Stunden alle 10 Tage… So bleibst du „warm“ und die zuletzt gelernten Dinge sind noch frisch im Gedächtnis. Um sich etwas zu merken, ist es in der Tat wichtig, sich darin zu üben, die Informationen regelmäßig wieder hervorzuholen. Verankere deine Französischpraxis in einer Routine und in deinem Alltag, damit du ganz natürlich, fast ohne nachzudenken, immer wieder damit anfangen kannst.
Tipp 8: Mach den Mund auf!
Wenn du nicht übst, die Wörter auszusprechen, wirst du nicht zum Sprechen kommen. Das klingt selbstverständlich, und doch ist das oft der Punkt, an dem Französischlernende das Problem haben… Sie trauen sich nicht, den Mund zu öffnen! Sprechen ist in erster Linie ein physiologischer Prozess, an dem die Lunge, der Kehlkopf, die Stimmbänder und die Resonatoren, die Mund- und Nasenhöhle, beteiligt sind. Es ist vielleicht schwieriger, die Gelegenheit zu finden, in einer authentischen Situation Französisch zu sprechen, als Französisch zu lesen, aber das sollte dich nicht davon abhalten, die Aussprache zu üben, allein vor deinem Spiegel, in der Dusche beim Singen oder beim Staubsaugen mit Kopfhörern auf den Ohren.
Tipp 9: Hab Geduld
Französisch ist keine leichte Sprache, und eine Sprache zu lernen, ohne in dem Land zu leben, in dem sie die Muttersprache ist, ist eine zusätzliche Schwierigkeit. Das erhöht den Verdienst derjenigen, die sich damit auseinandersetzen! Lass dich nicht entmutigen, wenn du ins Stocken gerätst oder stagnierst: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut … Paris auch nicht! Mit anderen Worten: Das Erlernen einer Fremdsprache verläuft nicht linear. Sei dir selbst gegenüber wohlwollend und belohne dich regelmäßig für jeden Fortschritt, den du verzeichnen kannst.
Tipp 10: Entspanne dich!
Eine Sprache zu lernen sollte vor allem eine angenehme Erfahrung sein. Wenn du nicht gerade vorhast, in ein paar Monaten in die Académie Française aufgenommen zu werden, solltest du dich nicht zu sehr unter Druck setzen, ein Profi der französischen Sprache zu werden. Lass also den Konjunktiv beiseite, wenn er dich nervt, und hab Spaß mit den Wörtern, mit der Sprache und denk daran, dass Leichtigkeit und Freude am Französisch sprechen wichtiger sind als grammatische Korrektheit.
Fazit
Willst du Fortschritte machen, muss du zuerst wissen…
- Warum du Französisch lernen möchtest
- Was du erreichen willst
- Wie du am besten lernst
- Was dir noch fehlt
- Wer dich unterstützen kann
- Wie du das Lernen attraktiv gestalten kannst
- Wie du Französisch mit deinem Leben verknüpfst
- Wo und wann du den Mund aufmachen kannst
- Wie du dich für deine Erfolge belohnst und
- Wie du trotz allen Anstrengungen den Spaß dabei nicht verlierst